Dr. Gonzalo Ogando: „Ein gesunder Mensch sollte sein ganzes Leben lang ein vernünftiges Gedächtnis behalten können“ Juaneda

Dr. Gonzalo Ogando: „Ein gesunder Mensch sollte sein ganzes Leben lang ein vernünftiges Gedächtnis behalten können“

Dr. Gonzalo Ogando Durán ist Neurologe bei Juaneda Hospitales und hat eine Praxis in der Clínica Juaneda. Spanien gehört zu den Ländern mit dem höchsten Anteil an Demenzpatienten in der Bevölkerung über 60 Jahre. In vielen Fällen wird diese Krankheit jedoch nicht diagnostiziert. In diesem Interview gibt Dr. Ogando einfache Hinweise, um Alzheimer zu verstehen und zu erkennen. Dabei betont er, dass nicht jeder Gedächtnisverlust Alzheimer ist und nicht alle Menschen im Alter ihr Gedächtnis verlieren. Das frühzeitige Aufsuchen eines Neurologen bei den hier beschriebenen Symptomen und Anzeichen kann im schlimmsten Fall das Fortschreiten der Krankheit erheblich verzögern. Im besten Fall bringt es die Erleichterung, dass nicht jeder Gedächtnisverlust zwangsläufig auf eine schwere Erkrankung hinweist.

—Werden wir alle unser Gedächtnis verlieren?

—Zunächst muss klargestellt werden, dass die weit verbreitete Annahme, das Altern führe zwangsläufig zu Gedächtnisverlust, nicht stimmt. Das ist nicht der Fall. Es ist wahr, dass wir einige kognitive Fähigkeiten verlieren können, aber ein gesunder Mensch sollte sein ganzes Leben lang ein vernünftiges Gedächtnis behalten können.

—Was ist dann Demenz?

—Der Begriff „Demenz“ bezieht sich auf eine Krankheit oder einen Prozess, bei dem wir unsere Fähigkeiten und unsere Unabhängigkeit verlieren. Es betrifft nicht nur das Gedächtnis, sondern äußert sich auch darin, dass ich nicht mehr allein zurechtkomme, Aufsicht brauche, weil ich mich verirre, oder meinen Haushalt nicht mehr führen kann.

—Was zeichnet Alzheimer aus?

—Alzheimer ist eine sogenannte multidimensionale Demenz, da sie alle Aspekte der Kognition betrifft, vor allem das Gedächtnis. Im Gegensatz zu anderen Formen wie der frontotemporalen Demenz hat Alzheimer jedoch weniger Einfluss auf die Persönlichkeit oder das Verhalten.

—Was sind die ersten Anzeichen?

—Die ersten Anzeichen von Alzheimer sind kleine Vergesslichkeiten. Oft hört man Aussagen wie: „Meine Mutter ist vergesslich“ oder „Mein Vater wirkt zerstreut“. Diese Vergesslichkeiten äußern sich darin, dass der Betroffene Dinge verliert, wiederholt dieselben Fragen stellt oder Namen vergisst. Zunächst sind es leichte Probleme, denen meist keine große Bedeutung beigemessen wird.

—Bemerkt der Patient das zuletzt?

—In der Regel sind die Patienten sich der Veränderungen bewusst, aber viele neigen dazu, diese zu verharmlosen oder sogar zu verbergen. Oft sind es die Angehörigen, die darauf hinweisen: „Du wiederholst dich ständig“ oder „Es fällt dir schwer, dich an bestimmte Dinge zu erinnern.“ Es ist eine beidseitige Wahrnehmung – sowohl der Patient als auch sein Umfeld können die Veränderungen bemerken.

—Warum passiert das alles?

—Dank medizinischer Fortschritte wissen wir, dass sich bestimmte Proteine ansammeln, die eine Neurodegeneration verursachen. Die betroffenen Neuronen beginnen, nicht mehr richtig zu funktionieren, und sterben nach und nach ab. In den letzten Jahren wurde auch festgestellt, dass eine chronische Entzündung im Gehirn dazu führen kann, dass diese Neuronen absterben.

—Wie verläuft der degenerative Prozess?

—Neuronen kommunizieren über Synapsen, die Verbindungen zwischen ihnen. Mit der Zeit brechen diese Synapsen zusammen, wodurch die Neuronen absterben. Dieser Prozess zeigt sich in Vergesslichkeit, Aufmerksamkeitsstörungen, Verhaltensänderungen und anderen Symptomen, die auf den Beginn der Krankheit hindeuten können.


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